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größeres fensterHeaven’s GateHeaven’s Gate – Das Tor zum Himmel ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1980 von Regisseur Michael Cimino, der als berühmtester Flop in der Geschichte Hollywoods gilt. Der Western spielt um 1890 im US-Bundesstaat Wyoming.
HandlungHintergrund ist der historische Johnson County War, in dem amerikanische Großfarmer versuchten, osteuropäische Einwanderer zu vertreiben. Dabei heuern sie Mietkiller an. Marshall James Averill stellt sich auf die Seite der Einwanderer, kann aber ein Blutbad nicht verhindern.
HintergründeRegisseur Michael Cimino hatte gerade für Die durch die Hölle gehen mehrere Oscars gewonnen, weshalb ihm United Artists, wie es seinerzeit üblich war, weitestgehend freie Hand ließ.
Im Laufe der Arbeiten kam es jedoch zu Verzögerungen und Budgetüberschreitungen; in der Branche machte der Witz die Runde, dass Cimino wegen seines geradezu manischen Perfektionismus[1] bereits nach fünf Drehtagen vier Tage im Rückstand sei. Der Abriss und Neubau einer kompletten Straßenkulisse für mehr als eine Million US-Dollar, nur weil Cimino die Gebäude zu dicht standen (obwohl die Kulisse exakt seinen Plänen entsprach), zeigte mehr als deutlich, dass die Produktion völlig aus dem Ruder gelaufen war. Das Budget war auf 20 Millionen US-Dollar geplant, am Ende war es mehr als doppelt so hoch.[2]
Vermeintliche Tierquälereien bei den Dreharbeiten (ein Hahnenkampf ist nicht gestellt und bei verschiedenen Szenen wurden Pferde verletzt) führten dazu, dass in der Folge nach Heaven's Gate kein Film mehr mit Tieren durch US-Studios gedreht wurde, bei dem die American Humane Association nicht Aufsicht führte.
Als Cimino seinen Film mit einer Laufzeit von fünf Stunden United Artists vorstellte, ordnete das Studio an, den Film auf eine vermarktungsfähige Länge zusammenzuschneiden. Bei der Premiere am 19. November 1980 war der Film noch drei Stunden und 40 Minuten lang. Die Kritiken waren vernichtend, die New York Times sprach von einer „Katastrophe“ und verglich den Film mit einer „erzwungenen Vier-Stunden-Führung durchs eigene Wohnzimmer“. Diese Kritik trat eine „Lawine der Ablehnung“[3] los. Cimino zog die vorliegende Fassung daraufhin zurück, um sie neu zu schneiden. Ein halbes Jahr später wurde eine um weitere 70 Minuten gekürzte Fassung in die Kinos gebracht, die aber gerade ein Zehntel der rund 44 Millionen US-Dollar Kosten einspielen konnte.
Die weit verbreitete Meinung, dass United Artists wegen dieses Misserfolgs in Konkurs ging, ist jedoch nicht richtig. Der Verlust war zwar ein schwerwiegender Schlag, allerdings konnte das Studio mit der James-Bond-Reihe auf eine einträgliche, dauerhafte Geldquelle zurückgreifen. Die Kritik löste jedoch bei der Eigentümerin von United Artists, der Transamerica Corporation, Bedenken aus, das eigene Ansehen könne beschädigt werden. Der Vorstand beschloss deshalb, sich vollständig aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen, woraufhin United Artists an Metro-Goldwyn-Mayer verkauft wurde.
Dennoch markiert Heaven's Gate den Punkt in der Geschichte Hollywoods, an dem die Studios wieder deutlich mehr Einfluss auf die Filmproduktion nahmen: „[…] die Macht eines Regisseurs, die so weit ging, ein ganzes Studio in den Bankrott zu treiben, sei gebrochen worden“.[3]
Kurz nachdem die stark gekürzte Fassung aus den Kinos verschwunden war, wurde die Premierenfassung beim Kabelsender „Z Channel“ in Los Angeles als „Director's Cut“ gezeigt. Dies war das erste Mal in der Filmgeschichte, dass eine so bezeichnete Schnittfassung in die Vermarktung ging.
Wiederaufführung 2005Auf der Berlinale 2005 war die vollständige und restaurierte Fassung von Heaven's Gate zu sehen (225 Minuten bei 24 Bildern pro Sekunde). Die deutsche DVD-Fassung von 2001 ist gegenüber der restaurierten Fassung leicht gekürzt.
Der Dokumentarfilm „Final Cut: The Making and Unmaking of ‚Heaven's Gate‘“ von Michael Epstein (wurde auf der Berlinale 2005 gezeigt) befasst sich mit der Entstehungsgeschichte.
„Es ist wie so häufig mit einst behinderten oder verbotenen Filmen: Wenn man sie heute sieht, kann man nur schwer begreifen oder nachvollziehen, was den Skandal eigentlich auslöste. […] Doch welche Kraft muss solch ein Werk haben, wenn es seine Sogwirkung auch noch am kleinen schmalen Bildschirm voll entfalten kann! […] Grübeln über mögliche Gründe für das herbeigeredete Fiasko: ‚Heaven's Gate‘ sei ‚unpatriotisch‘, zeige in aller Ausführlichkeit und opernhafter Monumentalität, wie sehr dieses Land auf Brutalität und nackter Gewalt errichtet worden ist. Doch wie viele Filme aus Amerika davor und danach haben das schon gezeigt?“
– Michael Hanisch: Zum Abheben - Michael Cimino's „Heaven's Gate“ erlebte seine verdiente Würdigung[3]
quelle: http: //de.wikipedia.org/wiki/Heaven%E2%80%99s_Gate_(Film).
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(,,,) (,,,) (,,,) (,,,)solange die worte mich finden