Blaetterbuche

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 Betreff des Beitrags: Triangle
BeitragVerfasst: 13. Jun 2010, 14:26 
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BeitragVerfasst: 14. Jun 2010, 22:48 
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Triangle - Die Angst kommt in Wellen



"...

Schiffbrüchige finden Zuflucht auf einem uralten, menschenleeren Dampfer, wo sie von einem maskierten Killer dezimiert werden und in einer Zeitschleife gefangen sind, die sie die Jagd auf Leben & Tod ständig neu durchleiden lässt … – Kein Horror von der Stange, sondern eine komplexe, im reinsten Sinn phantastische Geschichte, deren erzählerische Elemente geschickt gemischt sowie fein miteinander verzahnt wurden und immer neue Überraschungen garantieren.

Das geschieht:

Jess, allein erziehende und überforderte Mutter des autistischen Tommy, möchte während eines Segeltörns in den Küstengewässern vor Florida ausspannen. Bootseigentümer Greg, ein guter Freund, hat sie und das Paar Downey und Sally auf seine Yacht „Triangle“ eingeladen. Sally nutzt die scheinbare Gunst der Stunde und bringt Heather mit, die sie mit Greg verkoppeln möchte. Dass Heather lieber dem kernigen Victor, der Greg seemännisch unterstützt, schöne Augen macht, ist das geringste Problem: Aus heiterem Himmel bricht ein Unwetter los, und eine gewaltige Flutwelle lässt die „Triangle“ kentern. Heather verschwindet spurlos, die übrigen Überlebenden treiben mit dem Wrack ihres Bootes einem ungewissen Schicksal entgegen.

Unerwartet naht Rettung in Gestalt eines gewaltigen Ozeandampfers. Die Schiffbrüchigen gehen an Bord der „Aolus“. Bereits 1932 erbaut, wirkt das ansonsten menschenleere Schiff wie gerade vom Stapel gelaufen. Irritiert irrt unser Quintett durch die endlosen Gänge. Als man sich trennt, um die Suche zu intensivieren, tritt ein maskierter Killer auf den Plan. Er erschießt Downey, Sally und Greg, und die entsetzte Jess findet auch Victor sterbend. Kurze Zeit später hört sie Stimmen: Auf dem Meer treibt kieloben das Wrack der „Triangle“ heran. Wenig später kommt die Besatzung an Bord: Greg, Downey, Sally, Victor – und Jess, die nunmehr zweimal existiert! Die Ereignisse beginnen sich zu wiederholen. Verzweifelt versucht Jess diesen Ablauf zu unterbrechen, denn sie begreift, dass sie Teil einer Schleife ist, die sie ansonsten die Tragödie auf der „Aolus“ wieder und wieder durchleben lassen wird.

Oder ist es längst zu spät? Jess findet Indizien, die darauf hindeuten, dass sie weder zum ersten noch zum letzten Mal in der Schleife gefangen ist. Sie bemüht sich, den Kreislauf zu unterbrechen, aber auch dies scheint nur Element eines Geschehens zu sein, dass sich auf ewig verselbstständigt hat …

...

„Triangle“ ist eine Sammlung episodischer Steinchen, die nach und nach zu einem Mosaik zusammengesetzt werden. Dieser Prozess setzt sich bis in die letzten Filmsekunden fort. Anschließend möchte man den Film noch einmal sehen, denn er entpuppt sich als Endlosschleife eines Geschehens, das sich immer und immer wiederholen wird.

...

Das Grauen als Ausgeburt der Seele

Oder liegt es daran, dass „Triangle“ gar kein ‚richtiger‘ Horrorfilm ist? Christopher Smith macht nie einen Hehl daraus, die andeutende Phantastik zu bevorzugen. Er arbeitet mit Symbolen und Andeutungen, die oft erst nachträglich ihren Sinn offenbaren. Bereits die Schiffsnamen „Triangle“ und „Aolus“ haben einen tieferen Sinn.

Außerdem darf der Zuschauer seinen Augen nur bedingt trauen. Lange irritiert das Geschehen mit Lücken. Was zunächst die Fehler eines schlampigen Drehbuchautors bloßzustellen scheint, erweist sich als Erinnerung einer verwirrten Seele. Die Lücken füllen sich, und gleichzeitig gewinnen die Ereignisse eine völlig neue Bedeutung. „Triangle“ wird zur Metapher für das Fegefeuer, in das nach der römisch-katholischen Lehre die Seelen derjenigen Menschen geworfen werden, die im Leben gefehlt haben, um dort geläutert zu werden.

Dieser Prozess ist qualvoll, ein Entrinnen gibt es nicht. Genau diese Erfahrung muss Sünderin Jess immer wieder neu machen. Sie ist die Gefangene einer speziell für sie geschneiderten Fegefeuer-Variante. Dies begreift sie gleichzeitig mit den zunächst ebenfalls ahnungslosen Zuschauern. Gemeinsam werden wir in eine Handlung geworfen, die nicht mit dem Anlaufen des Films ihren Anfang nahm, sondern zu einem nicht feststellbaren früheren Zeitpunkt begonnen hat. „Triangle“ ist als Film selbst eine Endlos-Schleife; man kann grundsätzlich überall in die Handlung einsteigen – der Aha-Effekt wird sich trotzdem einstellen.

Die Handlung als Zwiebel

„Triangle“ erzählt eine Geschichte, deren Abläufe sich einerseits überlappen, während sie andererseits sogar parallel ablaufen. An Bord der „Aolus“ tummeln sich Jesses, Gregs, Victors, Downeys und Sallys, die unterschiedlichen Zeit- oder Ereignisebenen entstammen. Sie handeln unabhängig voneinander, aber sie interagieren auch, was die Verwirrung leicht komplett machen könnte, hielte Smith als Regisseur und Autor die Fäden nicht fest in der Hand.

...



Originaltitel: Triangle (GB/Australien 2009) ... "




quelle: http://www.yopi.de/rev/387972
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(,,,) (,,,) (,,,) (,,,)solange die worte mich finden


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