Hugo Cabret (Originaltitel: Hugo) ist ein auf Brian Selznicks Kinderroman Die Entdeckung des Hugo Cabret basierender US-amerikanischer 3D-Film aus dem Jahr 2011. Regie führte Martin Scorsese, das Drehbuch schrieb John Logan. Bei der Oscarverleihung 2012 wurde der Film mit fünf Preisen ausgezeichnet.
Die sich zu jenem Zeitpunkt noch in der Postproduktion befindende Literaturverfilmung hatte am 10. Oktober 2011 als „work-in-progress“ (zu. dt.: „unfertiges Werk“) ihre Premiere auf dem New York Film Festival. Es ist der zweite Film nach Die Schöne und das Biest aus dem Jahr 1991, der vor seiner Fertigstellung auf dem Festival gezeigt wurde.[3] Scorseses erster 3D-Film ist am 23. November in den Vereinigten Staaten angelaufen, der Filmstart in den deutschen Kinos war am 9. Februar 2012.
Handlung
Im Paris der frühen 1930er-Jahre lebt der zwölfjährige Halbwaise Hugo Cabret zusammen mit seinem Vater, einem talentierten Uhrmacher, der in einem Museum arbeitet. Durch ihn lernt er das Kino, vor allem die Filme von Georges Méliès, kennen und lieben.
Eines Tages findet der Vater auf dem Dachboden des Museums einen mysteriösen Apparat, eine mechanische Figur, an einem Schreibtisch mit Tintenfass und Füller. Er nimmt den Apparat mit nach Hause, um diesen zusammen mit Hugo zu reparieren. Als Hugos Vater bei einem Brand im Museum umkommt, ist sein Sohn zunächst allein mit der Maschine.
Nach dem Tod des Vaters kommt der Junge bei seinem Onkel Claude in einer Dachgeschosswohnung eines riesigen fiktiven Pariser Bahnhofs unter. Claude ist für die Wartung der Bahnhofsuhren zuständig. Er führt auch Hugo in die labyrinthische Welt innerhalb der Mauern ein und lehrt ihn das Uhrmacherhandwerk. Allerdings ist er ein notorischer Trinker und als er eines Tages verschwindet und erst später tot aufgefunden wird, übernimmt der Junge heimlich seine Arbeit anstatt zur Schule zu gehen. Dies scheint niemandem aufzufallen. Weil er nicht über das Einkommen seines Onkels verfügen kann, begeht er kleinere Diebstähle in den Bahnhofsgeschäften, vor allem in einem kleinen Spielwarenladen. Dort beschafft er sich das Material, das er zur Reparatur der Uhren und des Apparats braucht. Auf gleiche Weise verschafft sich Hugo Essbares. Dabei muss er sich ständig vor dem beinamputierten Stationsvorsteher und dessen Hund in Acht nehmen. Der Mann bringt elternlose Kinder ins Waisenhaus. Als der Besitzer des Spielwarenladens Hugo bei einem Diebstahl erwischt, nimmt er das Notizbuch mit den Plänen der Maschine an sich. Da Hugo der Meinung ist, dass der mechanische Mensch schreiben kann und ihm eine Botschaft seines Vaters überbringen wird, wenn er nur erst repariert ist, verzweifelt Hugo fast über den Verlust des Buches. Darüber hinaus fehlt am Apparat ein wichtiges Teil – ein herzförmiger Aufziehschlüssel.
Als Hugo auf der Flucht nach einem Diebstahl mit der gleichaltrigen Isabelle, der Nichte des Spielwarenladenbesitzers, zusammenstößt, freunden sich die beiden an, und sie hilft ihm bei der Reparatur der Maschine. Im Gegenzug nimmt Hugo sie mit ins Kino und sie kann die Filme sehen, die ihr ihr Onkel verboten hat. Das Bild, das die Aufziehfigur nachzeichnet
Durch einen Zufall stellt sich heraus, dass Isabelle den Aufziehschlüssel als Anhänger um den Hals trägt. Und als die reparierte Maschine aufgezogen wird, zeichnet sie ein Bild aus Die Reise zum Mond, dem ersten Film, den Hugo zusammen mit seinem Vater anschaute.
Nach vielen Recherchen stellt sich heraus, dass Isabelles Onkel Georges Méliès ist, eine frühe, aber inzwischen vergessene und desillusionierte Kinolegende. Ursprünglich war Méliès ein talentierter Mechaniker, der Automaten bekannter Zauberkünstler nachbaute und später selbst als Zauberkünstler im Theater vorführte. Aus dieser Zeit stammt auch die Aufziehfigur, die er sich für seine Auftritte baute.
Beim Besuch eines Festivals bekam Méliès eines Tages den ersten Film aller Zeiten zu sehen. Unter diesem Eindruck baute er sich ein Filmstudio auf und feierte mit seinen eigenen Filmen, in denen er Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler zugleich war, große Erfolge. Doch eines Tages brach der Krieg aus und man fand kaum mehr Gefallen an Méliès’ Filmen. Um nicht in Schulden zu geraten, verkaufte er seine Streifen an eine Schuhfabrik, die aus seinen Filmen Schuhsohlen herstellte. Seine Aufziehfigur verkaufte er an ein Museum. Mit dem Geld kaufte sich Méliès einen Stand am Pariser Bahnhof und war dort seither Spielzeugverkäufer.
Als Hugo davon erfährt, rennt er zurück zum Bahnhof, um Méliès, wie er nun erkennt, dessen Aufziehfigur zurückzugeben. Dort gerät er jedoch in die Hände des Stationsaufsehers und soll ins Waisenhaus gebracht werden. Er kann sich jedoch befreien und rennt weg. Als der Stationswärter sein Verschwinden bemerkt, beginnt eine Verfolgungsjagd, bei der Hugo zur Aufziehfigur rennt, um diese Méliès zu bringen. Allerdings wird er vom Stationsaufseher erwischt und die Maschine fällt auf die Gleise. Er befreit sich aus den Händen des Aufsehers und springt der Aufziehfigur hinterher, um sie sich zu holen. Als Hugo im letzten Moment vom Stationsaufseher vor dem einfahrenden Zug gerettet wird, erscheinen Méliès und Isabelle und nehmen Hugo zu sich.
Letztendlich kann Méliès mit seiner Vergangenheit abschließen, denn er erkennt, dass er in den Kindern eine neue Generation von Kinofans gefunden hat, die seine Arbeit zu schätzen wissen. Eines Abends findet eine Veranstaltung zu Ehren Méliès statt, in der 80 seiner Filme, die wiedergefunden wurden, aufgeführt werden.
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