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Ran (jap. 乱, Chaos) ist ein japanischer Jidai-geki (Historienfilm) aus dem Jahr 1985 des Regisseurs Akira Kurosawa. Der Film beschreibt den Fall des Hidetora Ichimonji, eines Kriegsherren der Sengoku-Zeit, der sich entscheidet zugunsten seiner Söhne zurückzutreten. Sein Reich zerfällt unter den Intrigen und Kämpfen der Söhne zusehends, im Zuge dessen fällt Hidetora dem Wahnsinn anheim.
Die Geschichte basiert auf der Legende von Daimyo Mori Motonari und verwendet Elemente von Shakespeares King Lear. Es war die zweite große Shakespeare-Adaptation Kurosawas.
Ran war Kurosawas letztes großes Epos. Mit einem Budget von 12 Millionen Dollar war er der bis dahin teuerste japanische Film [1]. Kurosawa drehte vor seinem Tod noch drei weitere Filme, jedoch keinen mehr in der Größenordnung von Ran.
HandlungIm Japan des 16. Jahrhunderts beschließt der alternde Fürst Hidetora Ichimonji, sein in lebenslanger harter Arbeit erbautes Reich unter den Söhnen Taro, Jiro und Saburo aufzuteilen. Der Älteste, Taro, erhält die wichtige erste Burg und wird der neue Fürst des Ichimonji-Clans. Die beiden anderen Söhne erhalten die zweite und dritte Burg und sollen ihren Bruder unterstützen. Hidetora will jedoch nominell der Führer des Clans bleiben und den Titel des „Großfürsten“ behalten. Die Stärke dieses Bundes will Hidetora dadurch verdeutlichen, indem er zeigt, dass ein Bündel aus drei Pfeilen im Gegensatz zu einem einzelnen Pfeil nicht zerbrochen werden kann. Saburo gelingt es jedoch, auch die drei Pfeile zu zerbrechen und bezeichnet dieses Beispiel als dumm. Als Saburo weiterhin den Plan seines Vater kritisiert - schließlich habe dieser sein Reich auf Verrat und Intrige errichtet und erwarte nun, dass seine Söhne genau dies nicht tun - verbannt der erboste Hidetora seinen Sohn und dessen Diener Tango.
Nach Hidetoras Rücktritt beginnt Taros Frau Kaede diesen zu beeinflussen und aufzufordern, die direkte, vollständige Kontrolle über den Clan an sich zu reißen. Kaede ist rachsüchtig, da der alte Großfürst einst viele Mitglieder ihrer Familie umbrachte. Daher versucht sie, ihren Mann zu manipulieren, um so einen Bruch zwischen ihm und Hidetora zu erzeugen. Die Gelegenheit ergibt sich, als Hidetora eine von Taros Wachen erschießt, als diese den Hofnarren Kyoami bedrängt. Taro drängt daraufhin seinen Vater, auch den Titel des „Großfürsten“ abzutreten. Erbost über diese Forderung verlässt Hidetora die erste Burg. Er reist zur zweiten Burg, die unter dem Kommando Jiros steht. Allerdings ist Jiro eher daran interessiert, seinen Vater als Pfand im Intrigenspiel zu benutzen als ihm wirklich zu helfen. Während seiner Zeit auf der zweiten Burg trifft Hidetora die Frau von Jiro, Lady Sué. Ähnlich wie bei Kaede brachte er auch hier ihre komplette Familie um. Sué hat ihm, nachdem sie Buddhistin wurde, jedoch vergeben.
Hidetora reist mit seiner persönlichen Leibwache weiter zur dritten Burg, die von dem verbannten Sohn Saburo verlassen wurde. Hidetora wird dort von den Armeen von Taro und Jiro angegriffen. Seine Leibwache sowie seine Konkubinen werden in der Schlacht getötet, die Burg wird in Brand gesteckt. Hidetora verbleibt in der Burg und will Harakiri begehen, allerdings ist sein Schwert zerbrochen und so bleibt ihm dies verwehrt. Er fällt dem Wahnsinn anheim und verlässt die brennende Burg. Als Taros und Jiros Soldaten die Burg schließlich stürmen, wird Taro von Jiros General Kurogane erschossen.
Hidetora wird schließlich ziellos in der Wildnis umherwandernd von Tango und Kyoami gefunden. Sie schließen sich Hidetora an und verbleiben als seine einzigen Gefolgsleute. Sie verstecken sich in der Hütte eines Bauern und stellen fest, dass es sich dabei um Sués Bruder Tsurumaru handelt, dem Hidetora vor Jahren die Augen ausstechen ließ.
Nachdem er aus der Schlacht zurückkehrt, beginnt Jiro eine Affäre mit Kaede, die bald einen großen Einfluss auf ihn ausübt. Sie verlangt, dass Jiro seine Frau für sie verlässt. Als Jiro einer Scheidung zustimmt, um sie zu heiraten, fordert Kaede, dass Sué getötet wird. Kurogane wird mit dem Mord beauftragt, doch er weigert sich, dem Befehl nachzukommen, und warnt Jiro vor seiner neuen Frau.
Derweil versteckt sich Hidetoras Gruppe in den Ruinen einer Burg, die dieser in einem alten Krieg schliff. Hidetora hat Alpträume von all den Menschen, die er töten ließ, um seine Macht zu festigen. Dies wird schließlich zuviel für ihn und er verlässt seine neuen Gefolgsleute, um wieder in die Wildnis zu wandern.
Auf der Suche nach Hidetora dringt Saburos Armee wieder in dessen alte Ländereien ein. Besorgt über das Vorgehen seines Bruders und alarmiert von dessen Bündnissen mit anderen Kriegsherren setzt Jiro seine zahlenmäßig überlegene Armee in Marsch, um ihn abzufangen. Die Armeen treffen auf den Feldern von Hachiman aufeinander. Saburos neuer Verbündeter, der Kriegsherr Fujimaki, marschiert ebenfalls zur Grenze, um ihm im Notfall beistehen zu können. Ein rivalisierender Kriegsherr, Ayabe, geht ebenfalls an der Grenze in Stellung. Nachdem Saburo und Jiro zunächst einen Waffenstillstand aushandeln, reitet Saburo los, um weiter nach Hidetaro zu suchen. Jiro befiehlt dennoch einen Angriff auf Saburos Armee. Allerdings werden seine Einheiten von dessen Arkebusen stark dezimiert. Während der Schlacht werden Jiro und sein General Kurogane darüber informiert, dass Ayabes Armee auf die erste Burg zumarschiert. Jiros Armee zieht sich sofort unkontrolliert zur Burg zurück. Sué wird durch einen von Jiros Männern getötet. Während Jiros Armee gegen die angreifenden Truppen von Ayabe verteidigt, bringt ein Reiter Sués Kopf. Darauf tritt General Kurogane, der sich geweigert hatte, Sué zu töten, auf Kaede zu. Diese gesteht, den Fall des Hauses Ichimonji von langer Hand geplant zu haben, woraufhin sie der General enthauptet. Jiro, Kurogane und die gesamte Armee fallen im Verlauf der weiteren Schlacht.
Saburo findet Hidetora schließlich in einer Höhle. Dieser kommt wieder zu Sinnen und die beiden versöhnen sich. Saburo wird jedoch von einem Soldaten aus Jiros Armee erschossen, den dieser vorher ausgesandt hatte. Hidetora vergeht vor Trauer und stirbt als letztes Mitglied des Hauses Ichimonji ebenfalls.
Der Film endet mit dem Bild des blinden Tsurumaru, der ziellos durch die Berge streift.
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