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Autor:  schneewanderer [ 10. Feb 2016, 20:11 ]
Betreff des Beitrags:  alles

wir sind alles
im gedicht
wenn wir
zulassen
es nicht
zu binden
an einen ort
an eine zeit

wir sind nichts
ohne gedicht
ohne uns
zu lösen
von ort
und zeit

für hanna

Autor:  Sissipha [ 12. Feb 2016, 11:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

Dieses Gedicht ist so schön und berührt mich tief.
Darauf gibt es keine Antwort, damit möchte ich nicht "spielen".
Gerne nehme ich dieses Geschenk an, danke.

(Ich mußte es einfach veröffentlichen, ich hoffe, es ist dir recht.)

Autor:  schneewanderer [ 12. Feb 2016, 18:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

hier gelten keine regeln sissipha.

nicht solche die einen am schreiben hindern.
am den worten ihren lauf lassen.

spielplatz der götter, obwohl wir alle sterblich
sind - aber das verraten wir keinem einzigen gedicht!

es war mir danach, nach dem gedicht.
und es freut mich so sehr daß es dir gefällt.

danke dir,

reiner

Autor:  Sissipha [ 14. Feb 2016, 09:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

ein wanderer im
schnee spuren
im weiss des
unberührbaren
und doch flüchtig

begegnungen
von rot dem
schwarz
verflossen
im grau
einen
winter
morgen
lang

dass es dich gibt: ein wunder, eine dichterliebe, erst kurz, aber heftig.... :oops:

Autor:  schneewanderer [ 14. Feb 2016, 11:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

gering geworden
alle winter
nun häufe ich
stummes
im garten

sei gast
teile mit
mir dein
schweigen

Autor:  Sissipha [ 25. Feb 2016, 11:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

schweigen teilen
wie das wenn
es brüllt zwischen
uns quellen die
worte über
und über
die lust am
wort doch
zwischen den
zeilen blüht
das schweigen
das lächeln das
einvernehmen
zwischen
uns diese stille
diese liebe
zum wort und
dem schweigen
darin

Autor:  schneewanderer [ 25. Feb 2016, 16:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

die sprache nehmen
wie einen klumpen erde
ihn betrachten
nein nicht

von allen seiten

ablegen
die scheu

worauf noch
warten?
alles schon
gesagt
alles schon
geschrieben

wir wiederholen
nur wunder

Autor:  Sissipha [ 26. Feb 2016, 09:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

alles gesagt
nur noch nicht
von mir sagt
die dichterfreundin
und kichert
leere seiten
locken den geist
das hirn das
herz die galle
den darm
die Lippen
im Süden
besonders
diese lust
steigt
unendlich
sanft und klug
in den kopf
atmet über
ihn hinaus
in die welt
der poesie

Autor:  schneewanderer [ 26. Feb 2016, 17:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

wer wollte hindern
den geist
die sprache
die restlichen
lästigen regungen
das wieder
und immer
wider
wort?

Autor:  Sissipha [ 27. Feb 2016, 08:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

immer wieder
wider die
widerworte
lästern
die regungen
lästig
im gedärm
ohne die
im kopf
nichts hallt
zu den
worten
wider
den ernst
von gedanken
noch lustvollen
regungen
im hirn

Autor:  schneewanderer [ 28. Feb 2016, 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

wir winden
uns empor
strecken
die sinne
nach allem
dem wir
habhaft
werden können

den rest
lassen wir
fallen
fallen
ins wort
dem anderen
fallen
stellen einander
bis einer
seine beute
wieder heraus
gibt

Autor:  Sissipha [ 29. Feb 2016, 11:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

aus
beute
brennt in
den feuern
des besitzen
wollen wiegt
schwer an den
füßen wie
blei gut geht
wer ohne
spuren geht

Autor:  schneewanderer [ 29. Feb 2016, 21:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

diese eine
einmalige
gelegenheit
versäumt

damals

als wir
glaubten
ein wort
ändert
nichts

es gibt
sogar
dem staub
eine neue
form

dort wo
wir es
wagten
aufzutreten
als hätten
wir eine
stimme

Autor:  schneewanderer [ 29. Feb 2016, 21:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

hanna,

hab`s eigentlich nicht so mit wintersport;
ja - fällt leicht die aussage beim klimawandel.

ein eiswürfel im gin tonic, der eine oder andere
schneeball mit kieselsteinfüllung - das waren bisher
meine favoriten.

bis du hier eingedrungen bist; da werde ich ewig
stolz auf mich sein - dich hierher gelockt zu haben.

aber nun sitze ich selbst in der gleichen falle.
das schlimm-schöne dabei: ich will nie mehr heraus!

was ich eigentlich schon vor ein paar sätzen hätte sagen
können, wollte es aber partout nicht: danke.

wintersport?
wir sind lawinen-auslöser.
gerne.

reiner

Autor:  Sissipha [ 1. Mär 2016, 16:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: alles

halb zogst du mich
halb sank ich hin
sind wir auslöser
oder ausgelöste
ein spiel schön
und gefährlich
fühlt sich an
wie eine bindung
eine verantwortung
nicht zum menschen
dem fremden du
doch so nah das
wir uns berühren
wie ausgelöscht
das ich und du
werkzeuge nein
keine werkzeuge
einfach bambus
rohre im wind
der poesie
verlieren wir
uns in bindungen
verlieren wir
die poesie
verlieren
wir uns


lieber reiner, wem haben wir zu danken, dass es uns gibt und das wir uns gefunden haben? Mir scheint, wir haben jetzt eine kleine gemeinsame Aufgabe, die Poesie für eine Weile mit unseren bescheidenen Möglichkeiten in die Welt zu schicken, unsere poetische Verbundenheit wahrzunehmen und frei wie Vögel zu säen und zu ernten.
Ziemlich pathetisch, aber wahr. Und wenn wir keine Lust mehr haben oder es zu anstrengend wird, tauschen wir uns darüber ehrlich aus und lassen es einfach....
Einverstanden?

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