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Ein Experiment für alle Mitleser hier https://blaetterbuche.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=2904 |
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Autor: | Sissipha [ 12. Mär 2016, 11:10 ] |
Betreff des Beitrags: | Ein Experiment für alle Mitleser hier |
Was meint ihr ? Lohnt es sich, auf Gedichte zu antworten? Besonders hier? Ich würde mich sehr, sehr freuen.... Ich brauche euch, was sage ich, ihr seid Wasser für meine Mühlen. Niemals werde ich die Hoffnung aufgeben.... Hanna Hier mein Beispiel, ihr kennt das Gedicht bereits: Mein Gedicht : bedeutungs los eine eigene sprache hat das schweigen worte formen sich laute aus buchstaben aus dem nichts steigen sie ins nirgendwo ein gewitter der gedanken formlos zu nächst ver dichten sie sich um schnell wieder aus einander zu fließen be deutungs schwanger und doch leere hülsen so scheint es mir oft darauf nun ein Kommentar eines Dichterfreundes : Dieses Schweigen kommt mir besonders beredt vor. Ist es gut? Es scheint mir, als kreiste es um eine unausgelotete Angst, jedes Wort nur dazu da, diese vergessen zu machen. Sie aber entzieht ihnen laufend ihren Sinn, sodass am Ende nur noch ein Murmeln bleibt. Ich denk dabei mit einer Mischung aus Groll und Bedauern an meine Mutter, die die Bombennächte nicht vergessen konnte. meine Antwort: Guten Morgen XX, das Schweigen ist ein seltsames "Ding" und oft wohl auch mit Angst verbunden. Unbehaglich fühlen wir uns, wenn wir mit jemandem zusammensitzen, der schweigt. Es kann die Phantasien anregen bis zur Paranoia. Ein anderes Beispiel: wenn Mimik "beredt" wird, straft sie Worte oft Lügen und es wäre vermutlich besser gewesen, zu schweigen. Ich kenne auch das " stille" Schweigen, wenn alles gesagt ist und ich mich zufrieden zurück lehne. Schweigen wird manchmal so dicht, dass ich ihm nicht mehr ausweichen kann, vielleicht auch sogar nicht mehr will, weil es eine Nähe schafft zwischen einem "dir und mir" das beglückend und erotisch ist. Du entscheidest, was du aus meinem Gedicht herauslesen möchtest, es ist "dein Gedicht", sobald du dich damit beschäftigst. Ich danke dir für das Teilen deiner Gedanken. Jede/r Poet/in braucht diese Einlassung, diese ehrliche mutige Aufmerksamkeit. Wie wir beide an diesem Beispiel sehen, ist es eine Quelle der Inspiration. Ein schönes Wochenende dir.. Was wißt ihr über das Schweigen??? |
Autor: | baerin [ 12. Mär 2016, 13:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
... das schweigen es ist mir vertraut ich mag es sogar natürlich wenn einvernehmlich es ist wie auszuruhen von hektik und stress es ist wie ein streicheln wortloses behagen |
Autor: | baerin [ 12. Mär 2016, 13:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
... das schweigen ich mag es zu brechen die flut der worte strömen lassen danke dir <3 |
Autor: | baerin [ 12. Mär 2016, 13:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
... die mimik ich liebe sie meine unsichtbare schwester sie verrät mich scheinbar sie sagt auch nicht alles |
Autor: | schneewanderer [ 12. Mär 2016, 21:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
dank dir hanna für die anregung. ich übernehme dann den teil des schweren wassers, liegt irgendwie in meiner natur - auch... man sollte sich beizeiten mit dem schweigen arrangieren, irgendwann sitzt es am gleichen tisch und muß sich dann nicht mehr umständlich vorstellen. gedichte schreiben ist eine art des schweigens, eine mitteilsame. nein, kein widerspruch für mich. würden wir es sagen müssen - es ginge unermeßlich viel verloren vom sinn, vom ursrpünglichen gedanken. zuviel. ein lob soll es werden, ein lob auf das schweigen. |
Autor: | schneewanderer [ 12. Mär 2016, 21:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
schweigen nicht nie das ende kein anfang dort wo sich die beredsamkeit entkleidet sich neben mich legt erst wieder unsere kinder brechen mit ihm auf ins unvertraute |
Autor: | Sissipha [ 13. Mär 2016, 15:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
mann und frau sie redet er schweigt sie redet er schweigt sie redet er schweigt sie denkt zu viel schweigen er denkt zu viel reden sie denkt er soll reden er denkt sie soll schweigen sie denken und schweigen und reden und denken und reden und schweigen aneinander ineinander |
Autor: | Sissipha [ 13. Mär 2016, 16:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
"gedichte schreiben ist eine art des schweigens, eine mitteilsame. nein, kein widerspruch für mich. würden wir es sagen müssen - es ginge unermeßlich viel verloren vom sinn, vom ursrpünglichen gedanken. zuviel. ein lob soll es werden, ein lob auf das schweigen." das kann ich nicht besser sagen... dieses "ungesagte" macht seelische begegnungen intimster art möglich. ganz viel mut brauchte ich zunächst dazu, jetzt schätze ich es sehr. hier noch einmal eine kopie eines statements von mir an anderer stelle, es scheint mir, dass es den Gedanken des beredten schweigens noch vertieft: Nach meiner Erfahrung als Lyrikerin gibt es möglicherweise, vielleicht irgendwann, nach langer und verzweifelt tiefer Dürre einen Glücksmoment: Der/die DichterIn trifft auf ein Gegenüber das, oft in aller Unschuld und Unkenntnis über die Fertigkeiten eines Autors beginnt, Fragen zu stellen, sich angeregt zu fühlen und mutig genug zu sein, sich offen einzulassen ohne konkurrieren zu wollen. So entsteht ein Miteinander, nach dem wir Menschen uns in seiner ganzen Tiefe sehnen und unsere Dichtkunst kann zu einem Schlüssel werden, der unserer Menschheit, wirklich in aller Bescheidenheit, gut tun würde, nichts mehr, aber auch nichs weniger. Dann gibt es keine Worte mehr, diese "Innigkeit" ist sprachlos, nur Gestik und Mimik sind präsent, wie "die bärin" schon an anderer Stelle beschreibt. Vielleicht wäre es zu viel verlangt, ein klares statement von einer/m unserer LeserInnen zu bekommen. Deshalb mache ich gelegentlich Lesungen, ich erkenne diese gelungenen Begegnungen an den glänzenden Augen, den roten Wangen und dem Lächeln. Zugegeben, diese Momente sind sehr selten, aber wenn sie dann einmal da sind, werden sie zu einem inneren Fest….. Für die Bärin: Gestik und Mimik sind immer ehrlich, weil unbewußt. Eine in Szene gesetzte Mimik ist leicht zu entlarven. Zu lernen, sie zu lesen ist eine spannende Angelegenheit. Danke euch beiden für dieses "feine Gespräch" und einen schönen Sonntag noch... |
Autor: | schneewanderer [ 13. Mär 2016, 19:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
danke dir hanna, nur weiter so, her mit dem futter. dieses jahr werden bärin und co. wiede zusammen lesungen abhalten. gerade in dem augenblick co. geoogelt bei wiki, ja nicht zu leichtfertig mit den abschweifungen umgehen! Compagnie in der Umgangssprache wird „Co.“ benutzt, wenn man eine Gruppe von Personen bezeichnen möchte, deren „Anführer“ oder „Kopf“ (also deren Identitätsmerkmal) eine Person ist, die den Sprechern bekannt ist. bin immer wieder diebisch amüsiert, kostete einige überwindung - sogar mich, wenn ich ein gedicht beendet habe. die augen, die körpersprache der zuhörer immer noch voller erwartung daß es weiter geht im text. nein ihr lieben - das war es. was euch fehlt denkt euch selbst, spinnt den faden weiter - bis daraus ein netz wird in dem ihr euch irgendwann verfangen habt. zu meinem glück, zu eurem. schweigen die manchmal späte einsicht was reden alles verhindern kann |
Autor: | Sissipha [ 15. Mär 2016, 12:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
Karlfried Graf von Dürckheim: „Es gibt auch die sprechende Stille, die aus dem Schweigen kommt, die aber nur dann zu uns spricht, wenn wir unbewegt das Schweigen aushalten und ganz auf Antwort gestellt sind in großer Geduld. Wer, der in verzweifelter Nacht zu Gott und Antwort gebetet hat, hat es nicht schon erfahren, dass Gott schwieg und schweigend uns noch mehr ins Dunkel stieß. Aber dann kam aus diesem Schweigen dem, der dieses fromm aushielt, auf einmal die erleuchtende Antwort. Doch was ist unserem geläufigen Hören fremder als ein völliges Schweigen? Aber die göttliche Wahrheit spricht nicht in der geläufigen Sprache. Und gerade das Schweigen, auf das wir stoßen, wenn wir ungeteilt auf eine Rede als Antwort eingestellt sind, kann uns einmal erwecken”. |
Autor: | schneewanderer [ 15. Mär 2016, 21:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein Experiment für alle Mitleser hier |
das schweigen aushalten. man vermutet eine herausfoderung hinter dieser forderung. aber das gegenteil ist der fall, im glücksfall. eine einladung dann, ein zaghaftes winken der stille: keine angst, es wird dir gut gehen bei mir. lasse dich ein auf dich, halte dich aus. |
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