"gedichte schreiben ist eine art des schweigens, eine mitteilsame. nein, kein widerspruch für mich. würden wir es sagen müssen - es ginge unermeßlich viel verloren vom sinn, vom ursrpünglichen gedanken. zuviel. ein lob soll es werden, ein lob auf das schweigen."
das kann ich nicht besser sagen... dieses "ungesagte" macht seelische begegnungen intimster art möglich. ganz viel mut brauchte ich zunächst dazu, jetzt schätze ich es sehr.
hier noch einmal eine kopie eines statements von mir an anderer stelle, es scheint mir, dass es den Gedanken des beredten schweigens noch vertieft:
Nach meiner Erfahrung als Lyrikerin gibt es möglicherweise, vielleicht irgendwann, nach langer und verzweifelt tiefer Dürre einen Glücksmoment: Der/die DichterIn trifft auf ein Gegenüber das, oft in aller Unschuld und Unkenntnis über die Fertigkeiten eines Autors beginnt, Fragen zu stellen, sich angeregt zu fühlen und mutig genug zu sein, sich offen einzulassen ohne konkurrieren zu wollen. So entsteht ein Miteinander, nach dem wir Menschen uns in seiner ganzen Tiefe sehnen und unsere Dichtkunst kann zu einem Schlüssel werden, der unserer Menschheit, wirklich in aller Bescheidenheit, gut tun würde, nichts mehr, aber auch nichs weniger. Dann gibt es keine Worte mehr, diese "Innigkeit" ist sprachlos, nur Gestik und Mimik sind präsent, wie "die bärin" schon an anderer Stelle beschreibt. Vielleicht wäre es zu viel verlangt, ein klares statement von einer/m unserer LeserInnen zu bekommen. Deshalb mache ich gelegentlich Lesungen, ich erkenne diese gelungenen Begegnungen an den glänzenden Augen, den roten Wangen und dem Lächeln. Zugegeben, diese Momente sind sehr selten, aber wenn sie dann einmal da sind, werden sie zu einem inneren Fest…..
Für die Bärin: Gestik und Mimik sind immer ehrlich, weil unbewußt. Eine in Szene gesetzte Mimik ist leicht zu entlarven. Zu lernen, sie zu lesen ist eine spannende Angelegenheit.
Danke euch beiden für dieses "feine Gespräch" und einen schönen Sonntag noch...
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