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 Betreff des Beitrags: Der Fänger im Roggen
BeitragVerfasst: 28. Jan 2010, 23:55 
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Der Fänger im Roggen


Jerome David Salinger




Inhalt

Der Ich-Erzähler des Romans ist der 17-jährige Holden Caulfield. Er berichtet die Geschehnisse, die sich an drei Tagen – von Samstagabend bis Montag – kurz vor dem letzten Weihnachtsfest ereignen:

Samstag

Für den damals noch 16-jährigen Holden Caulfield, der schon an drei anderen Schulen gescheitert ist, sind eine Woche vor Weihnachten 1949 auch am fiktiven Internat Pencey Prep im ebenfalls fiktiven Agerstown, Pennsylvania, die Tage gezählt. Trotz eindringlicher Ermahnungen ist er in vier von fünf Fächern nicht auf den erforderlichen Leistungsstand gekommen. Auch jetzt, kurz vor Weihnachten, macht er einen schlimmen Fehler: als Manager des Fechtteams lässt er vor dem Kampf in New York die gesamte Ausrüstung in der U-Bahn liegen. So beobachtet er das Footballspiel gegen den Erzrivalen Saxon Hall nur aus der Ferne und begibt sich zu einem Abschiedsbesuch bei seinem älteren, grippekranken Geschichtslehrer Spencer, von dem er sich zu allem Überdruss auch noch großväterliche Ermahnungen anhören muss.

Auf der Stube wird Holden von seinem nervtötenden Zimmernachbarn Robert Ackley beim Lesen gestört, bevor sein eitler Zimmergenosse Ward Stradlater eintrifft. Der leiht sich Holdens beste Jacke, weil er ein Rendezvous mit dessen Schwarm Jane Gallagher hat, was Holden in höchste Aufregung versetzt. Holden begibt sich nach dem Abendessen kurz mit Ackley zum Flippern ins verschneite Agerstown, bevor er gegen 21 Uhr für Stradlater die Englischhausaufgabe erledigt, die Beschreibung eines Hauses oder Raumes. Da Holden nichts zu diesem Thema einfällt, schreibt er über den Baseballhandschuh seines kleinen Bruders Allie, der am 18. Juli 1946 an Leukämie verstorben ist.

Nachdem Stradlater gegen 22:30 Uhr von seinem Rendezvous zurückgekehrt ist, regt er sich über das unbrauchbare Thema des Aufsatzes auf, den Holden daraufhin zerreißt. Als Stradlater daraufhin auch noch offen lässt, ob er mit Jane intim geworden ist, wird Holden dermaßen von Eifersucht gepackt, dass sich eine Schlägerei entspinnt, bei der er sich eine blutige Nase zuzieht.

Zunächst möchte er die Nacht im Bett von Ackleys Zimmergenossen verbringen, doch dann fällt er die Entscheidung, Pencey auf der Stelle zu verlassen. Anstatt seine Eltern in der New Yorker 71. Straße aufzusuchen, will er lieber die Zeit bis Mittwoch abwarten, bis die Nachricht seiner Entlassung dort eingetroffen ist und sich gesetzt hat, und solange in einem billigen Hotel in einem anderen Stadtteil wohnen. In diesem Sinne macht Holden seine Schreibmaschine zu Geld und fährt noch am Samstagabend los.

Im Zug trifft er auf die Mutter seines Mitschülers Ernest Morrow, wobei er sich unter falschem Namen einen Spaß daraus macht, den verhassten Mitschüler als beliebt und bewundert zu schildern. In New York eingetroffen ist Holden unschlüssig, wen er gegen Mitternacht noch anrufen kann; die geliebte 10-jährige Schwester Phoebe dürfte schon längst schlafen. So checkt er im Edmont Hotel, einer Absteige für Sonderlinge, ein und probiert es bei der ihm als „lockeres Mädchen“ empfohlenen Faith, das sich aber so spät nicht mehr zu einem Cocktail überreden lässt. Stattdessen gesellt er sich im hoteleigenen Lavender Room zu drei mäßig attraktiven weiblichen Touristinnen, mit denen er tanzt; diese interessieren sich allerdings kaum für ihn, sondern spähen lieber nach Filmstars.

Noch immer in Gedanken an Jane Gallagher, mit der er einst Golf oder Dame gespielt hat und ins Kino gegangen ist, fährt Holden nach Greenwich. Unterwegs bringt er – wie schon auf dem Weg zum Hotel – den Taxifahrer unbeabsichtigt in Rage, nur weil er seine Lieblingsfrage stellt, wo wohl die Enten aus dem Central Park im Winter bleiben. Im vollbesetzten Nachtclub des Pianisten Ernie begegnet er einer Ex-Freundin seines älteren Bruders D. B., der nach dem Militärdienst im Weltkrieg als Drehbuchautor in Hollywood gelandet ist. Um ihren Fängen zu entgehen, verlässt Holden den Club überstürzt und geht durch die Nacht zum Hotel zurück.

Dort lässt er sich vom Angebot des Liftboys Maurice überrumpeln und bekommt die Prostituierte Sunny aufs Zimmer geschickt. Ihr Anblick deprimiert ihn zu sehr, als dass er mit ihr Sex haben wollte. Stattdessen versucht er, sie unter Verweis auf eine angebliche Operation als Gesprächspartnerin zu gewinnen. Da Sunny davon nichts wissen will, zahlt er ihr die vereinbarten fünf Dollar aus, doch verlangt sie auf einmal das Doppelte. Holden lehnt ab und geht im Morgengrauen endlich zu Bett, als sich Maurice unsanft Zugang zu seinem Zimmer verschafft, während Sunny den Restbetrag aus dem Portemonnaie holt. Holden kann sich eine Schimpfkanonade nicht verkneifen, für die er sich von Maurice einen Boxhieb einfängt.

Sonntag

Nach einem Bad legt er sich bis 10 Uhr kurz schlafen, verstaut seinen Koffer in einem Bahnhofsschließfach und kommt beim Frühstück mit zwei Nonnen ins Gespräch, denen er trotz knapper Kasse eine Spende von zehn Dollar aufnötigt. Beim Spaziergang über den übervölkerten Broadway begegnet er einem kleinen Jungen, der ein Lied “If a body catch a body coming through the rye” singt. In einem Plattenladen kauft er für seine Schwester die Platte Little Shirley Beans, doch sucht er an jener Stelle im Central Park, an der Phoebe sonst sonntags Rollschuh läuft, vergeblich nach ihr.

Nach einem Abstecher zum Museum of Natural History trifft er sich dann um 14 Uhr mit seiner Mitschülerin Sally Hayes zum Theaterbesuch. Eigentlich hält er nicht viel von ihr, doch sieht sie heute so blendend aus, dass er sich benimmt, als wäre er in sie verliebt. Seine Zuneigung schwindet bald, weil sie sich in den Theaterpausen mit einem Wichtigtuer unterhält und Holden das Gespräch kaum ertragen kann. Trotzdem geht er mit Sally noch zum Schlittschuhlaufen in die Radio City Music Hall, wo er ihr seinen Weltschmerz klagt. Er entwickelt nun die Idee, mit ihr im Auto nach Vermont durchzubrennen, das Geld zu verprassen und einen Job zu suchen. Sally findet die Idee nur verrückt und wird sauer. Da Holden ihr noch einen Vorwurf macht, reagiert sie vollends beleidigt, sodass sie sich in Unfrieden trennen.

Vergeblich versucht er, Jane Gallagher ans Telefon zu bekommen. Stattdessen trifft er sich nach einem Kinobesuch um 22 Uhr mit Ex-Mitschüler Carl Luce in der Wicker Bar. Mit seinen indiskreten Fragen nach dessen Sexualleben sorgt Holden für eine angespannte Gesprächsatmosphäre, so dass Carl bald wieder geht. Holden betrinkt sich bis 1 Uhr alleine, bis er den Mut aufbringt, bei Sally anzurufen. Sie bemerkt, dass er betrunken ist und beendet das Gespräch. Ratlos, wo er die Nacht verbringen soll, steuert er den Parkteich an, um hinter das Geheimnis der Enten zu kommen. Auf einer Bank sitzend malt er sich in seiner Depression seine eigene Beerdigung aus.

Schließlich steuert er das Appartement seiner Eltern an, schleicht sich in die Wohnung und weckt Phoebe auf, von der er erfährt, dass Vater und Mutter noch nicht von ihrer Party zurückgekehrt sind. Da Holden sich erst für Mittwoch angesagt hat, durchschaut die Kleine bald, dass ihr Bruder schon wieder von der Schule gegangen ist. Beleidigt macht sie ihm Vorwürfe, wobei sie auch deutlich fragt, ob es eigentlich irgendetwas gebe, was er wirklich möge. Nach einigem Denken fällt ihm nur das ein: Er stellt sich vor, dass Kinder in einem Roggenfeld, das auf einer Klippe liegt, Fangen spielen. Diese Kinder möchte er davor bewahren, in den Abgrund am Ende des Feldes zu stürzen. Holden und Phoebe tanzen und unterhalten sich noch, bis Holden sich vor den heimkehrenden Eltern im Kleiderschrank verstecken muss. Er leiht sich von seiner Schwester Geld und verschwindet dann, von seinen Eltern unbemerkt, aus der Wohnung.

Montag

Bei seinem ehemaligen Englischlehrer Antolini, der gerade seine letzten Partygäste verabschiedet hat, findet er noch zu vorgerückter Stunde freundliche Aufnahme. Antolini erkundigt sich sofort nach den Gründen für den abermaligen Schulverweis. Er warnt Holden. Der solle aufpassen, damit er nicht immer weiter auf die schiefe Bahn gerate. Zugleich preist Antolini die Vorzüge einer akademischen Ausbildung, zu der es, wie er meint, keine Alternative gibt. Geplagt durch Kopfschmerzen und zunehmende Müdigkeit fühlt sich Holden von dem Gespräch überfordert. Er darf auf der Gästecouch schlafen. Nach einer gewissen Zeit wacht er plötzlich auf, weil Antolini ihm über den Kopf streichelt. Das versetzt Holden in so große Panik, dass er die Wohnung am Sutton Place unter einem Vorwand fluchtartig verlässt.

Den Rest der Nacht verbringt er im Wartesaal der Grand Central Station, bis er gegen 9 Uhr auf der vorweihnachtlichen Fifth Avenue ein Café zum Frühstück ansteuert – deprimiert, übermüdet und geplagt von Kopfschmerzen. Beim Überqueren der Straßen bekommt er sogar Panikattacken. In dieser Situation fällt er die Entscheidung, nie mehr nach Hause oder auf eine Schule zu gehen. Lieber will er in Richtung Westen trampen, um sich dort als Tankwart durchzuschlagen – vorgeblich taubstumm, damit er keine dummen Gespräche mehr führen muss.

Um sich von Phoebe zu verabschieden, lässt er ihr über das Schulsekretariat eine Nachricht zukommen, mit der er sie für 12:15 Uhr zum Treffpunkt am Museum zitiert. Zu Holdens Entsetzen kreuzt sie mit einem gepackten Koffer auf, weil sie unbedingt mitkommen will. Da er das unnachgiebig ablehnt, fängt sie an zu weinen und straft ihn mit Schweigen, auch wenn sie ihm auf seinem Weg durch den Zoo folgt. An ihrem Lieblingskarussell beruhigt sich Phoebe dann endlich, weil Holden seine Auswanderungspläne widerruft und nun doch noch am Montag nach Hause zurückkehrt. Er wird sogar ab September einen neuen Anlauf an einer neuen Schule wagen.

(quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_F%C3%A4nger_im_Roggen)
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BeitragVerfasst: 29. Jan 2010, 12:00 
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Ich habe es noch nicht gelesen, dafür aber von seinen Kurzgeschichten Franny und Zooey.
Als ich mich da reingelesen hatte, war es doch eine sehr interessante Geschichte.

Gruß, David
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BeitragVerfasst: 29. Jan 2010, 20:44 
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ist auch ziemlich lange her, dass ich es las
der hauptheld ist unsympathisch

aber es ist ein buch das jeder kennt und
als jerome d. am mittwoch starb
habe ich mich wieder daran erinnert


die kurzgeschichten kenne ich noch nicht

[img]images/smiles/hello.gif[/img]
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 Betreff des Beitrags: Re: Der Fänger im Roggen
BeitragVerfasst: 19. Okt 2010, 13:52 
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baerin hat geschrieben:
Der Fänger im Roggen
von Jerome David Salinger
...............


huhu liebe bärin,

bin zufällig gerade auf diesen beitrag von dir gestoßen ...
und muss lachen, weil mein filius den fänger mal im deutschunterricht interpretieren musste,
und ich es dann mit gelesen hatte, also mir hatte es gefallen ;)

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merry greetings


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BeitragVerfasst: 19. Okt 2010, 13:55 
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pinolino hat geschrieben:
Ich habe es noch nicht gelesen, dafür aber von seinen Kurzgeschichten Franny und Zooey.
Als ich mich da reingelesen hatte, war es doch eine sehr interessante Geschichte.
Gruß, David


huhu david,

hast du den fänger inzwischen gelesen? Falls nicht, schicke ich dir das büchlein gerne kostenfrei zu ;)

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BeitragVerfasst: 19. Okt 2010, 18:41 
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... bissl hats mir schon auch gefallen,
hab es immerhin bis zum ende gelesen

viell. sind die erwartungen
bei den kultbüchern zu hoch
oder mein geschmack
ist eben
nicht der selbe [img]images/smiles/hello.gif[/img]
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 Betreff des Beitrags: Re: Der Fänger im Roggen
BeitragVerfasst: 24. Mai 2012, 00:01 
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Registriert: 20. Mai 2012, 03:11
Beiträge: 70
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Dieses Buch hat für mich einen "leichten Nachgeschmack", obwohl natürlich der Autor nichts dafür kann.

"Am 8. Dezember verließ Chapman gegen 14 Uhr das Hotel, kaufte zuerst Lennons LP Double Fantasy und dann in einem Schreibwarenladen eine Ausgabe des Romans Der Fänger im Roggen (The Catcher in the Rye) von J. D. Salinger, seine eigene Ausgabe hatte Chapman in Hawaii vergessen. Von Salingers Roman war Chapman seit seiner Kindheit besessen. Im späteren Gerichtsprozess gab er an, in diesem Buch die „Aufforderung“ gelesen zu haben, eine Berühmtheit töten zu müssen, um selber berühmt zu werden. Ein anderes Mal behauptete er, er habe vorgehabt, Salingers Roman weltberühmt zu machen."
Quelle: Wikipedia

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"Strawberry fields" am Morgen des 15. Todestages.

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"Das Kindliche lebt im Menschen bis zum hohen Alter."
Alexander Grin


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Fänger im Roggen
BeitragVerfasst: 24. Mai 2012, 21:47 
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Beiträge: 3571
lieber ingo,

das ist aber eine verquere logik,
berühmt zu werden indem man einen berühmten ermordet,
das träfe auf oswald auch zu,
und wer ermordete olof palme, pettersson?

der fänger war schon vor chapman berühmt,
da bin ich ziemlich sicher :))

... dein bild ist beeindruckend

danke dir und glg
chris


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