partsofme Verfasst am 04.03.2009 20:12
Lieber Reiner,
ich habe mich schon wieder verspätet, entschuldige. Die Uni hält mich nun wieder im Griff mit ihren Belangen und Belanglosigkeiten und beansprucht einen Großteil meiner Zeit und meines Hirnschmalzes. Zumindest die Muse hat sie mir gelassen, aber die liegt auch nur auf der faulen Haut, hat sogar noch ihren Verwandten den Müßiggang ohne zu fragen angeschleppt (ja, er ist von weit her geholt und hinkt auch ein wenig - vermutlich ein Mitgrund, warum er sich kaum mehr abschütteln lässt). Naja, der Arbeitseifer (sollte er denn jemals noch eintreffen) wird sie beide schon noch verjagen zu gegebener Zeit.
Jedenfalls ist nun die Zeit zum Kommentieren und ich hoffe, dass ich das auch ohne Muse noch halbwegs hinbekomme. Dir und deinen Zeilen kann ich sowieso nicht das Wasser reichen. Gerade deinen letzten Kommentar hast du ja wieder gemeinerweise aufs alleroberste Regal gestellt - praktisch unerreichbar für mich, mit meinen kurzen Fingern. Trotzdem reiche ich dir ein paar Zeilen auf dem Edelstahltablett, das sich gerne für Silber halten möchte, und hoffe, dein Rücken hält der Belastung stand, sich so weit zu mir herunterbeugen zu müssen, um es entgegenzunehmen.
In einem botanischen Wälzer möchte ich bitte nicht landen - schon als Kind habe ich mich, aufgrund meiner sensiblen, mitfühlenden Art, geweigert, auf grausame Art unschuldige Blumen zwischen dicken Büchern bis zur Austrocknung hin zu pressen. Zu deiner Aservatensammlung möchte ich auch nicht hinzugefügt werden (falls das dein Ausweichplan gewesen sein sollte) - mit Alkohol kann ich nämlich nicht sonderlich viel anfangen und darin eingelegt werden möchte ich schon gar nicht. Träum also bitte weiter - von glücklicher Flora auf der Wiese und unhinterglaster (ja, ich erfinde dafür neue Adjektive) Fauna, die sich auch ohne Alkohol ihres Lebens freuen darf - wenns geht..
Meine Schlafgewohnheiten schrammen in der Tat nur ganz knapp an der Grenze zur Illegalität vorbei. So ein extremes Nah-Schlaf-Erlebnis mit unangenehmen Folgen hatte ich zwar noch nie, allerdings konnte ich schon ein paar Mal die Auswirkungen akuten Schlafentzugs bei mir beobachten (erst letzten Herbst zB., nach einem 10-Stunden-Nonstop-Blockseminar mit vorherigem Schlafmangel und anschließendem Lange-Nacht-der-Museen-Marathon) - die Ergebnisse meiner Forschung waren aufschlussreich (um nicht zu sagen beängstigend) und der bemerkenswerte Schluss, den ich daraus zog, war dass man auch ohne Drogenkonsum die Folgen einer halluzinogenen Intoxikation miterleben kann. (Übrigens ein Ergebnis, von dem ich mir sicher bin, dass ich noch Geschichte damit schreiben werde, sollte es jemals die wissenschaftliche Anerkennung erlangen, die es verdient.)
And now for something completely different...
Ein paar Fragen hätte ich noch zu der Tollwutgeschichte.. Wie sollte so ein Biss unter den Kameraden eigentlich verhindert werden? Durch Mundschutz, Beißkorb oder dergleichen? Oder stand darüber nichts in den Vorschriften? Auch würde es mich interessieren, Genaueres über mögliche Fallbeispiele zu erfahren, falls vorhanden. (Du musst nämlich wissen, dass ich eine schon beinahe pathologische Vorliebe für Horrorfilme habe, und das mit der Tollwut erinnert mich doch sehr an einige Grundmuster aus solch cineastischen Perlen.)
So, nun bleibt mir noch, dir einen schönen Abend zu wünschen und eins auch noch hinterherzuschicken:
Liebe Grüße, Karin
_________________ (,,,) (,,,) (,,,) (,,,)solange die worte mich finden
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