Der Titel: ein Name, eine Jahreszahl, ein Bruch. Ein Regisseur, dem es in seinem Werk bislang nie um Figuren ging, nie um Individuelles oder gar Psychologisches, befasst sich mit der berühmten französischen Bildhauerin Camille Claudel, die nach großem Erfolg um die vorletzte Jahrhundertwende für den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Anstalt endete – und lässt diese gar von einer bekannten Schauspielerin wie Juliette Binoche spielen. Dass Camille Claudel 1915 kein klassisches Biopic ist, darauf weist freilich schon der Zusatz im Titel hin, der die Künstlerin festsetzt in der Zeit, anstatt ihr Leben zu erzählen. Und auch Binoche interpretiert hier nicht selbstverliebt ein fürs Kino adaptiertes Leben, sondern bietet sich an für eine Begegnung mit Claudel; die unzähligen Einstellungen ihres Gesichts lassen dabei viel mehr an Bresson denken als an perfektes Method Acting.
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