Parada (serbisch Парада, Parada) ist ein Spielfilm aus dem Jahre 2011. Regie bei dieser serbisch-kroatisch-slowenisch-mazedonisch-montenegrinischen Koproduktion führte der Serbe Srđan Dragojević, der auch das Drehbuch verfasste. Der Film befasst sich mit LGBT-Rechten im ehemaligen Jugoslawien und wurde als Tragikomödie umgesetzt. Deutscher Kinostart war der 13. September 2012.
Handlung
Der Tierarzt Radmilo und der Theaterregisseur Mirko, der derzeit als Hochzeitsplaner tätig ist, sind ein junges, in Belgrad ansässiges schwules Paar. Die beiden führen eine ruhige Beziehung, müssen jedoch täglich mit Diskriminierungen durch die homophobe Mehrheit der Bevölkerung fertig werden. Da sich Mirko mit dieser Situation nicht abfinden kann und will, engagiert er sich als Aktivist für LGBT-Rechte in der Gruppe NGO-Tolerance. Diese plant eine Gay Pride Parade in Belgrad. Radmilo ist zwar nicht grundsätzlich gegen Mirkos Engagement, fürchtet aber die potentiellen Auswirkungen, welche sein öffentliches Wirken hervorrufen kann. Erste Drohungen von Neonazis sind bereits eingegangen. Dies sorgt für Spannungen in der Beziehung.
Micky Limun hingegen ist ein Kriegsveteran und ehemaliger Krimineller, dem nur zwei Dinge im Leben heilig sind - seine Verlobte Pearl (im Original „Biserka“), eine ehemalige Stripperin und seine Englische Bulldogge Sugar (im Original „Šećer“). Nach den Balkankriegen hat er eine Judoschule eröffnet und betreibt nebenbei einen Sicherheitsdienst, der bislang für Politiker und Prominente aus dem Showbusiness tätig war.
Als eines Tages Sugar angeschossen wird, muss Radmilo sie in seiner Tieraztpraxis behandeln, wobei ihm Limun mit dem Tode droht, falls Sugar nicht überlebt. Währenddessen lässt sich Pearl von Mirko, bezüglich der bevorstehenden Hochzeit, mit Limun, beraten. Im Laufe der Beratung treffen auch Limun und Radmilo unabhängig voneinander ein und es kommt zu einer Konfrontation, bei der Mirko verletzt wird. Pearl, die liberal eingestellt ist, reagiert zornig und enttäuscht über das Verhalten ihres Verlobten.
Da Mirko klar ist, dass die Drohungen der Hooligans und Neonazis ernstzunehmen sind, wendet er sich mit seiner Gefolgschaft an die Belgrader Polizei, um dort Unterstützung zu erbitten. Dort weist Polizeiinspektor Kecman seine Bitte zurück. Radmilo weiß sich nicht anders zu helfen und sucht ohne Mirkos Wissen Limun auf, um dessen Sicherheitsdienst zu beauftragen. Der homophobe Limun macht ihm deutlich klar, dass er den Auftrag nicht annimmt. Nachdem jedoch Pearl von der Angelegenheit erfährt, stellt sie Limun ein Ultimatum - entweder er nimmt den Auftrag an, oder die Hochzeit wird abgesagt. Da Limun Pearl nicht verlieren will, sagt er widerwillig zu. Seine Angestellten sind jedoch ebnso höchst homophob und quittieren den Dienst, nachdem sie vom neuen Auftrag erfahren. Nach einigen Überlegungen, fällt ihm eine letzte Möglichkeit ein. Er reist nach Kroatien, Bosnien und Herzegowina und in den Kosovo, um alte Kriegsgefährten um Unterstützung zu bitten. In Gedenken an alte Zeiten, sagen diese, dem Freund Hilfe zu.
Weil die Niederlassung der NGO-Tolerance zum wiederholten Male mit Molotowcocktails angegriffen wurde, lädt Pearl einige der Aktivisten zu sich nachhause ein. Im Laufe des Geschehens freunden sich Limun und Radmilo, welcher ihn auf seinen Reisen begleitet, an. Limun zeigt Verständnis für die schwierige Lebenslage der LGBT-Bevölkerung in Serbien.
Limun ist bewusst, dass seine kleine Truppe aus Kriegsveteranen und LGBT-Aktivisten den Hooligans und Neonazis hoffnungslos unterlegen ist. Aus diesem Grund sucht er seinen Sohn Vuk, aus erster Ehe, auf, welcher einer Neonaziorganisation angehört und bietet ihm Geld, um ihn und seine Mitstreiter dazu zu bewegen, die Gay Pride Parade nicht zu attackieren. Das Gespräch eskaliert schnell und Limuns ex-Frau Tamara wirft ihn aus der Wohnung. Auch Polizeiinspektor Kecman, ein alter Bekannter aus den Reihen der Belgrader Polizei, verlacht Limun hämisch, als dieser ihn um Unterstützung bittet. Limun kann sich nicht beherrschen und wird handgreiflich, woraufhin er von brutalen Schlägern krankenhausreif geprügelt wird.
Am Tag der Belgrader Gay Pride Parade sieht sich Limun, mit den LGBT-Aktivisten, Kriegsveteranen und der hinzugestoßenen Pearl, einer Überzahl von Hooligans und Neonazis sowie seinem Sohn Vuk gegenüber. Einige der Aktivisten verlieren den Mut und verlassen die Parade. Mirko ergreift das Wort und hält eine berührende Ansprache, die zahlreiche Aktivisten bewegt zu bleiben. Es kommt dennoch zum erbitterten Kampf, in welchem Vuk überraschend, mit seinem Vater, auf der Seite der LGBT-Aktivisten kämpft. Unerwartet wird der Tumult von einer heranrückenden Spezialeinheit der Belgrader Polizei, vor der die Hooligans und Neonazis fliehen, beendet. Limuns alter Bekannter, Polizeiinspektor Kecman, kam doch noch. Allerdings zu spät, denn Mirko erliegt noch vor Ort seinen schweren Verletzungen.
Ein Jahr später marschiert die Gay Pride Parade durch Belgrad, bewacht von unzähligen Polizisten. Mit dabei sind Radmilo, Pearl, Limun, die Aktivisten sowie die Kriegsveteranen. Da Mirkos Traum von der Belgrader Parade nun wahr geworden ist, streut Radmilo Mirkos Asche während der Parade in den Wind.
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